Nachhaltigkeit und Investieren

Sollten Sie wirklich in Nachhaltigkeit investieren?

„Nachhaltige Investments sind ein wichtiger Teil eines unbedingt notwendigen weltweiten Wandels. Sie helfen mit Ihrer Investition dabei, eine bessere Welt zu schaffen, indem Sie in nachhaltige Projekte wie erneuerbare Energien, Initiativen für sauberes Wasser und vieles mehr investieren. Wo unsere Politik versagt hat, werden Unternehmen durch die Aktionäre seit Jahren und mit großem Erfolg zum Umdenken in Richtung Nachhaltigkeit gezwungen.“

Das zumindest könnte eine Stimme zu „nachhaltigen Investments“ sein. Die andere könnte folgende sein: „Wirklich nachhaltige Investments gibt es nicht, denn weder gemanagte Fonds noch ETFs (Exchange Traded Funds – börsengehandelte Indexfonds) sind in der Lage, Nachhaltigkeit wirklich zu 100 % transparent abzubilden oder ihre Firmenstrukturen 100 % nachhaltig zu gestalten.“

So unterschiedlich können Meinungen zum Thema Nachhaltigkeit sein, selbst dann, wenn sie das Gleiche betrachten. Sollten Sie nun also in den Trend „nachhaltige Investments“ investieren oder eher nicht?

Bitte genau hinschauen!

Unsere Meinung zum Thema Nachhaltigkeit ist Folgende:

Der Megahype „Nachhaltigkeit“ in der Finanzwelt führte in den letzten Jahren bis zum heutigen Tage dazu, dass viele Fondsgesellschaften ihre Fonds plötzlich „grün“ werden ließen (sog. Greenwashing).

Greenwashing

Nimmt man einiger dieser „nachhaltigen und gemanagten Fonds“ dann genauer unter die Lupe, ergibt sich häufig, dass die dem Fonds innewohnenden Wertpapiere oft nicht den ESG, oder SRI (beides sind, Abkürzungen für Nachhaltigkeitskriterien) entsprechen.

In meiner aktiven Zeit als Finanzberater habe ich ca. 40 aktiv gemanagte Fonds auf Nachhaltigkeitskriterien geprüft. Das Ergebnis war erschreckend!

Warum?

In den meisten Fällen kann man überhaupt nicht sehen, in welche Aktienunternehmen ein aktiver Fonds aktuell investiert ist, da in den „wesentlichen Anlegerinformationen“ zum Fonds nämlich immer nur die ersten zehn Unternehmen dargestellt werden.

Aber was ist mit den anderen 40 Unternehmen, in die der Fonds gerade investiert ist? Sind die etwa unwichtig für die Anleger? Ich glaube kaum.

Einen hohe Intransparenz bei aktiven Fonds

Dieser Umstand ist höchst intransparent und von den Fondsmanagern genauso gewollt. Denn so hat dieser die Möglichkeiten, auch in Aktienunternehmen zu investieren, die er und wahrscheinlich nur ER, gerade als zumindest „ausreichend grün“ ansieht.

Dass diese Art gemanagte Fonds dann als „nachhaltiges Investment“ angeboten werden, ist nichts als Augenwischer- und Geldschneiderei.

Ganz deutlich wird das Thema Greenwashing in diesen beiden Artikeln hier und hier. Dort versucht doch tatsächlich die Waffenindustrie ein ESG Zertifikat zu erhalten und in einem weiteren Artikel werden Atomkraft und Erdgas als nachhaltige Investments eingestuft.

Ich sag nur: Wer es jetzt nicht merkt, ist selber Schuld!

Eine gute Idee …

Nachhaltigkeit ist ein nobler Ansatz. Weit sind wir aber noch von dem Tage entfernt, an dem es wirklich zu 100 % nachhaltige Investments geben wird.

Dennoch, sowohl mit einigen wenigen aktiven Fonds und ausgesuchten ETFs gibt es die Möglichkeit, zumindest ein ganzes Stück „nachhaltiger“ zu investieren, als es mit konventionellen Anlageklassen, also Fonds, die z. B. auch in Waffen, Tabak und Alkohol investieren, möglich ist. Das halten wir bei ETFFox für eine vorsichtig positive Entwicklung.

ETFs in unseren Portfolios

Aus diesem Grund werden wir unseren Kunden in naher Zukunft nachhaltige(re) ETF Portfolios anbieten, die (so gut wie nur irgend möglich) nach ESG/SRI Kriterien aufgebaut sind und ebenfalls gute Renditen liefern.

Wir werden gemeinsam mit unserem Partner investify bei der Auswahl der entsprechenden ETFs jedoch genau hinschauen und sehr kritisch sein. Finden wir keine entsprechenden ETFs, die unseren Nachhaltigkeitskriterien entsprechen, dann werden wir auch keine ESG Portfolios anbieten.

Wir werden auch in dieser Hinsicht transparent und ehrlich bleiben.

Nachhaltigkeit im Alltag

Der Autor dieser Zeilen denkt, dass jeder in seinem eigenen Leben für sich entscheiden sollte, wo Nachhaltigkeit beginnt, wo sie endet und wie sie sich im täglichen Leben umsetzen lässt.

Auch beim Thema Klimakrise lohnt es sich, genauer hinzuschauen.

Jede/r einzelne kann so viel direkter Einfluss auf notwendige Veränderungen in Politik, Umwelt und soziale Aspekte nehmen.

Augen auf beim Investmentkauf

Unser Tipp: Investieren Sie auf keinen Fall Geld in eine „Nachhaltigkeits-Blackbox“.

Viel zu oft werden Ihnen „nachhaltige Fonds“ oder ganze „nachhaltige Strategiedepots“ angeboten, die nicht nachhaltiger sind als eine Plastiktüte beim Biobäcker.

ETFFox – schlauer Investieren

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